Nach unserem Besuch in Metkovic im März dieses Jahres gab es in der Zeit vom 2. – 9. Mai ein Wiedersehen mit unseren kroatischen Freunden hier in Recklinghausen.

Neben der stundenweise Teilnahme am deutschen Schulunterricht und der täglichen Arbeit an unserem gemeinsamen Projekt „Die Frau im Wandel der Zeit“ stand auch die Erkundung des Ruhrgebiets auf dem Plan. Den Auftakt machte hier ein Empfang bei der stellvertretenden Bürgermeisterin im Recklinghäuser Rathaus gefolgt von einem Besuch der Recklinghäuser Innenstadt.

Für Samstag haben unsere Lehrerinnen Frau Keuneke und Frau Musemic einen ganztägigen Ausflug nach Essen organisiert. Zunächst besuchten wir die Zeche Zollverein, die in den Jahren 1851 bis 1986 ein aktiver Steinkohlebergbau war. Heute stellt sie ein Architektur- und Industriedenkmal dar und gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Anlässlich des Endes des deutschen Kohlebergbaus im Jahr 2018 findet auf Zollverein derzeit die Sonderausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ statt. Wir erfuhren hier Interessantes darüber, wie sich im Laufe von 200 Jahren Kohleförderung nicht nur die Wirtschaft, Industrie und Infrastruktur, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse und das soziale Leben im Ruhrgebiet verändert haben. Im Anschluss daran erkundeten wir in der Essener City die aktuelle Infrastruktur und förderten die lokale wirtschaftliche Situation.

Bei großer Hitze, die uns während der gesamten Woche begleitete, nahmen wir am Montag an einer Stadtführung durch Bochum teil. Besonders interessant fanden wir hier den „Appolonia-Pfaus-Park“, der nach einer Bochumer Bürgerin benannt wurde. Appolonia Pfaus gehörte zu einer Gruppe von etwa 150 Sinti und Roma, die in der Nazizeit mit ihren Familien nach Auschwitz deportiert wurden und von denen die meisten verstarben. Bis zur Benennung des Parks nach Appolonia Pfaus erinnerte in Bochum nichts an das Schicksal dieser Volksgruppe.

Am Dienstag, dem Tag vor der Abreise, wurde das Projekt fertig gestellt und allen MitschülerInnen der Stufen 9 und EF, sowie allen interessierten Lehrern, präsentiert. Bei dieser Gelegenheit führten wir auch den kroatischen Volkstanz, den unsere AustauschschülerInnen mit uns einstudiert hatten, auf.

Natürlich durfte in dieser Woche, die viel zu schnell verging, der Spaß nicht fehlen. Neben einem Picknick auf der Halde Hoheward und einem Grillfest in der Schule gab es bei zahlreichen Freizeitaktivitäten die Gelegenheit neue Freundschaften zu schließen.

Leonie Buch, Paul Hermsen, Jonathan Klett