Theodor-Heuss-Gymnasium freut sich über Auszeichnung

SÜD. Das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) zeigt Flagge. Im Düsseldorfer Landtag ist die Süder Schule von NRW-Europaminister Franz-Josef Lersch-Mense in den erlauchten Kreis der Europaschulen aufgenommen worden. "Die Auszeichnung gibt unserer Arbeit eine klare Perspektive", sagt der stolze Schulleiter Frank Strasen. Das Zertifikat sei aber auch ein "politisches Statement".


"Gerade in Zeiten zunehmender Europakritik war und ist es uns als THG wichtig, Flagge zu zeigen und die positiven Seiten Europas unseren Schülerinnen und Schülern erfahrbar zu machen", erklärte der Schulleiter im Gespräch mit dieser Zeitung. Das Süder Gymnasium an der Theodor-Körner-Straße hat sich schon vor drei Jahren auf den Weg zum Label gemacht. So ergänzt mittlerweile ein bilingualer Zweig das Schulprofil. Schüler erhalten ab der fünften Klasse zwei zusätzliche Englisch-Stunden und ab der sechsten Klasse gibt es Geschichtsunterricht auf Englisch. Abhängig von der ersten Fremdsprache treten alle Schüler in Stufe neun eine zusätzliche Studienfahrt ins Ausland an. "Europa ist aber auch im Unterricht der verschiedenen Fächer verankert", ergänzte der Schulleiter. Internationalität in den Alltag bringen auch die beiden neuen Partnerschaften mit den Schulen im kroatischen Metkovic und in Ljubljana (Slowenien). Auf den Programmen dieser Austausche stehen nicht nur Ausflüge. Für ein gemeinsames Geschichtsprojekt zum Thema "Es war einmal eine Kindheit" haben deutsche und kroatische Schüler bereits an einem Tisch gesessen. Mit Slowenen steht im neuen Jahr ein Theaterprojekt an. Zum Kanon der Wahlpflichtsfächer für Acht- und Neuntklässler gehört seit 2015 auch Türkisch. Kinder mit türkischem Migrationshintergrund können ihre Kenntnisse der Muttersprache erweitern. "Viele sprechen nämlich nicht mehr ordentlich Türkisch. Ich bin aber überzeugt, dass Türkisch als Fremdsprache auch deutschen Kindern in eine internationale Arbeitswelt helfen kann", so Strasen. Demnächst könne in Fremdsprachen begabte Mädchen und Jungen auch das hochrangige Zertifikat "CertiLingua" erwerben. Dazu sind Leistungsüberprüfungen an der Schule erforderlich, aber auch Praktika im Ausland. "Wir fördern nicht nur leistungsschwache Schüler, sondern auch sprachstarke Schüler", so Strasen. Die Europa-Flagge sei nicht nur ein Etikett. Strasen ist davon überzeugt:"Die Ausrichtung wird die Schulkultur nachhaltig verändern." Das THG ist nach dem Hittorf das zweite Gymnasium, dass das Signet besitzt. Auch das Berufskolleg Kuniberg und Max Born sind schon Europaschulen.