Was wäre, wenn ein ungesundes Leben unter Strafe stünde? Was wäre, wenn wir nicht mehr über unseren eigenen Körper entscheiden dürften, sondern der Staat?

Am letzten Freitag konnten Oberstufenschülerinnen und -schüler der Jahrgangsstufe Q1 in die dystopische Welt von „Corpus delicti“ eintauchen. Das multimediale Klassenzimmerstück des Jungen DT Berlin (Regie: Robert Lehninger) nach dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh handelt von einer Gesellschaft, in der der Staat die volle Kontrolle über die Gesundheit seiner Bürgerinnen und Bürger haben will. Um dies zu erreichen, werden den Menschen viele ihrer Grundrechte genommen, sie werden durch die METHODE überwacht. Der Konsum von Alkohol und Drogen ist strengstens verboten, die Privatsphäre ist massiv eingeschränkt.

Um diese Welt der Gesundheitsdiktatur selbst zu erfahren, spielten die Schülerinnen und Schüler im Vorhinein des Stücks im Deutschunterricht eine extra konzipierte App durch.



Die anschließende Inszenierung in der Aula mit ihrer darstellerischen Unmittelbarkeit der Schauspieler Laura Eichten und Maximilan Diehle begeisterte die Oberstufenschülerinnen und -schüler sehr. In einem regen Austausch mit dem Theaterpädagogen Simon Gal wurde im Anschluss des Stückes u.a. die Frage diskutiert, ob das Stück in der heutigen Zeit von Coronaleugnerinnen und – leugnern missverstanden werden kann.
Unser besonderer Dank gilt dem Team des Jungen DT Berlin und natürlich den Ruhrfestspielen, die jungen Menschen in einer Zeit, in der ein Theaterbesuch noch nicht wieder selbstverständlich ist, ein ganz besonderes Theatererlebnis ermöglichten.